7. Oktober, Tag der Republik. In einer Parallelwelt wäre heute der 69. Jahrestag der Gründung der DDR. Komisch, wie manche Daten fest in mir verankert sind. Der andere fest verankerte Tag in meinem albernen Kopf ist der 1. März, Tag der NVA – Tag der nationalen Volksarmee.

Aber wir sind im hier und jetzt und das hier und jetzt ist ein Sonntag. Genauer ein Sonntagmorgen. Die Stimmung ist gereizt. Langsam kriecht sich in mein Bewußtsein, dass ich ja ab morgen wieder ganz normal arbeiten muss, dass nach zwei Wochen des fast Nichts-tuens wieder die Normalität beginnt.

Ich bin gefrustet, dass ich seit Wochen alles alleine machen muss und Steffen krank ist. Ihr seht schon, Normalität ist nicht immer gut.

Zusätzlich zum Krebs hat Steffen sich im Flieger eine kleine Erkältung zugezogen. Natürlich kann er nichts dafür. Aber anstatt als aufopferungsvolle reflektierte Partnerin zu agieren, agiere ich vorwurfsvoll und mache ihm die Hölle heiß.

Das ist nicht nett, das ist nicht fair, ich weiß. Aber wenn man so eng und vertraut ist, fällt natürlich auch gerne mal die letzte Barriere der Zurückhaltung. Obendrein kann ich kranke Männer nicht leiden. Toll. Ein akkurat mit Streit versauter Tag, der besser hätte genutzt werden können.

Nachts schnarcht Steffen so laut, dass ich freiwillig aufs Sofa gehe. Als Strafe für mich und leider auch berechtigt.

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