Ja ihr habt es richtig bemerkt, ich habe einen Tag übersprungen!

Warum? Es war so ein fauler bewegungsloser Sonntag, der dem desaströsen Samstag folgte, das er mit seinem großen NICHTS einfach nicht der Rede wert war. Und dieses NICHTS war wunderbar. Und ungewohnt.

Das Einzige, was ich gemacht habe, war das schmutzige Geschirr von der Samstagsauslieferung abholen. Auf die Verabschiedung des Kunden hin: „bis zum nächsten Mal!“ konnte ich nicht so einfach antworten. Wenn ich das Catering nicht mehr weiter mache, kann ich ja nicht bis zum nächsten Mal sagen, oder?

Aber nun, heute ist Montag, der 13.08.2018 und weiter gehts:

Morgens fahren Steffen und ich ich mit dem schmutzigen Geschirr vom Samstag nach Berlin Weißensee. Ich in die Küche und Steffen muss in die Parkklinik noch etwas erledigen. Ich habe immer noch diesen vermaledeiten Glassplitter vom Samstag im Fuß und werde langsam etwas panisch.

Leider bin ich mit einer blühenden Fantasie gesegnet und die geht gerade mal wieder mit mir durch:

ich sehe mich, mit längs aufgeschnittenem Fuß in der Notaufnahme. Irgendjemand zuzelt den Glassplitter aus meinem Fuß während langsam der fiese Krankenhauskeim in meinen Fuß wandert. Das ganze dann gefolgt von einer Beinamputation, da mir deswegen der Fuß abgefault ist.

Aber wenigstens muss ich abwaschen, das sorgt für eine leichte Null-Linie im Kopf. Aber leider halt nur ganz leicht. Ich hatte Steffen gebeten, in der Parkklinik zu fragen, wo man eigentlich mit so einem Splitter hin muss bzw. was man machen kann.  Ich warte wie auf Kohlen auf Steffen, dass er endlich wieder zurückkehrt.

Endlich kommt er wieder. Er hat eine Pinzette gekauft. Er hatte im Krankenhaus gefragt, und die meinten er soll sich in der Notaufnahme melden, aber bei so einer Lappalie dauert das ewig. Also ist er in die Apotheke gegangen und hat gefragt.

Die meinten zu ihm, man solle einfach den Fuß in einem Wasserbad mit Kernseife aufweichen und dann kommt gewöhnlich der Splitter schon von ganz alleine heraus. Jetzt brauchen wir nur noch Kernseife. Die bekommen wir im Biomarkt.

Als wir endlich wieder zuhause sind, mache ich nun ein Fußbad mit Kernseife. 20 Minuten später quetscht Steffen solange an der Stelle rum, bis es blutet. Und nach einer halben Stunde kommt dann irgendwie auch der Splitter raus. Herrje, bin ich erleichtert.

Epstein-Barr-Virus

Wir lehnen uns zurück. Plötzlich klingelt das Telefon: die Charité ist dran. In Steffens Blut hat man den Epstein-Barr-Virus entdeckt, der soll nun mit einer Infusion bekämpft werden, dafür soll er am nächsten Tag ins Krankenhaus kommen.

Dann bekommt er auch gleich seine Chemopumpe ab, da ist nämlich kaum noch was drin.

Der Epstein-Barr-Virus ist der Auslöser für diesen speziellen Krebs, das Naso-Pharynx-Karzinom. 90% aller Menschen tragen diesen Virus in sich, es ist natürlich noch so ein kleiner Scheißer aus der Herpesfamilie.

Das Fatale daran ist, wenn es im Körper eine Dauerentzündung gibt, wie zum Beispiel Steffens monatelangem Schnupfen, weil die Nasenscheidewand schief ist, ändert sich der Virus und er verändert die Zellstruktur an der Entzündungsstelle und macht den Krebs.

Also gut, genießen wir noch den restlichen Abend, so gut wie es geht und morgen geht es wieder für Steffen zurück in die Charité.

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