Trotz des gestrigen anstrengenden Tages bin ich superfrüh wach, Steffen auch. Wir frühstücken gemeinsam. Ein wunderbarer Sonntag bahnt sich an.

Sonntag ist immer der wichtigste Tag für uns, da es der einzige Tag mit einem gemeinsamen schönen Frühstück für uns ist.

Obwohl Steffen die Chemotherapiepumpe noch immer mit sich herum trägt, fühlt er sich verhältnismäßig fit und möchte unbedingt zu sich nach Hause.

Er möchte Jungsdinge machen:  Musik am Rechner, Schallplatten hören, Playstation spielen, sowas halt. Das soll mir recht sein, Hauptsache er wird etwas von der blöden Krebserkrankung abgelenkt. Und so habe ich wenigstens mehr Zeit für mich.

Heute ist das Wetter genau so wunderbar wie gestern, die Laubfärbung läuft auf Hochtouren. Da wir so einen sonnigen Sommer hatten, scheinen die Blätter sämtliche Kraft des Sonnenlichts eingefangen und daraus Hammer-Pigmente gebastelt zu haben und uns jetzt als letzten Gruß zurück zu geben. Schon gestern dachte ich, als ich die Berliner Stadtgrenze passierte, was das für ein wunderbares Wetter zum Fahrradfahren ist.

Also nutze ich die mir geschenkte Zeit und schnappe mir mein Rad und fahre das erste mal seit dem 10.07. mit dem Rad zur Küche, beräume etwas das Chaos und fahre danach 25 km, völlig untrainiert und mit Gegenwind, durch den goldenen Herbst.

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