Ein ganz normaler, elender Tag. Steffen muss das furchtbare Essen in der Charité hinterwürgen und ich kann ihm nicht helfen, da ich den ganzen Tag arbeiten muss, wie ein Vieh.

Gestern war ich so platt, dass ich nichts mehr gemacht habe, so starte ich heute ganz zeitig und bereite den Einkaufszettel und die heutige To-do-List für die Arbeit in der Küche vor vor.

Um 8:00 Uhr bin ich in der Küche, leider ein paar Minuten zu spät, so dass Frau B., meine heutige Küchenhilfe schon auf mich wartet. Sie hilft mir schnell beim Ausladen der sieben randvoll gefüllten Thermokisten mit den Einkäufen. Schnell instruiere ich Sie, was ihre Arbeit ist. Sie muss die Meterarbeit machen, also die Dinge, die simpel bzw. vorbereitet sind, jedoch Zeit fressen. Also zum Beispiel 80 Obstspieße, 100 Tomate-Mozzarella-Spieße usw. usf. Wir knüppeln durch bis Mittag.

Dann kommt wieder mein heutiger Fahrer, der liebe Herr U. Er liefert die erste Lieferung aus und hat dann eine Stunde Lehrlauf. Ich bitte ihn, das Auto vollzutanken und die Buchhaltung zur Post zu bringen. Dinge, zu denen ich irgendwie nicht komme und dann direkt vergesse zu tun.

Bis 15:00 Uhr hilft mir noch Frau B. weiter, dann muss Herr U. die nächsten Lieferungen ausliefern und nimmt Frau B. prompt mit, da sie im Anschluß noch einen Servicejob hat, der die ganze Nacht dauert. Sie ist nur extra für mich eingesprungen, da ich die Hilfe brauchte. Sie tut mir leid, das, was sie tut, ist auch ein Knochenjob.

Nun muss ich nur noch die Reste der Lieferung für 18:00 Uhr fertig machen. Dies ist eine Weihnachtsfeier für 100 Personen – hauptsächlich Fingerfood – das ist gut, das lässt sich besser vorbereiten. Dann kommt Herr U. wieder zur Küche zurück und wir liefern zu zweit diesen Auftrag aus.

Um 20:00 Uhr sitze ich endlich auf meinem Sofa zuhause und esse das erste mal an diesem Tag etwas. Im Fernsehen kommt „Krieg der Welten“. Einer meiner Lieblingsfilme, alleine nur wegen der Geräusche. Ich bin zufrieden mit mir. 

Steffen ist in der Charité gut versorgt. Sie sagen, das Wasser in den Beinen ist normal nach so einem Nierenversagen. Es gibt keine Thrombosestrümpfe mehr, man wickelt heuer wieder.

Er sendet Essenshilferufe aus der Charité. Ihr dürft gerne raten, was es hier zum Essen gibt.

Auflösung: Brokkolisalat und Birnenkompott

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