Derzeit fühle ich mich, als wenn sich gerade alle Kreise schließen. So, als wenn alles, was passiert ist, irgendwie zusammen hängt. Ich zeige dir eine Parabel an Hand des PET-Scans auf, dass sich alles irgendwie von selbst klärt. Alles ist miteinander verbunden.

Damals – der erste PET-Scan

Als vor fast einem Jahr alles anfing, musste Steffen zum PET-Scan nach Steglitz, um zu sehen, wie weit dieser verdammte Krebs noch gestreut hatte.

Damals, am 30.06.2018, standen wir noch ganz am Anfang unserer Odyssee durch unsere ganz private Hölle.

Unsere Nerven lagen blank. Die Angst war riesig.

Es war genau so warm wie jetzt.

Vor dem PET-Scan musste Steffen ein Formular unterzeichnen, dass er gegebenenfalls die Kosten des PET-Scans übernehmen müsste. Die Rede war hier von 2.300 EUR. Wie ich erst später erfahren hatte, übernehmen Krankenkassen diese Kosten gewöhnlich nur nach Antrag und Übernahmebestätigung. Das hatten wir alles aufgrund der Kurzfristigkeit nicht. Instinktiv hatte ich also Respekt vor dieser Riesensumme.

Da ich schon immer unsere Kosten und Ausgaben verwaltete, musste ich diese Ausgaben irgendwie einplanen und da Steffen nun krankheitsbedingt ausfiel, sah es richtig beschissen bei uns aus. Ich alleine musste nun all das Geld für uns beide zusammen verdienen. Wenn man selbstständig ist, bekommt man gewöhnlich kein Krankengeld.

Dieses Formular sorgte nun also dafür, dass ich komplett durchdrehte. Und Steffen weinte, und schluchzte auf „Soll ich besser sterben?“.

Vor einem Monat

Im Mai 2019, also 10 Monate nach dem eigentlichen PET-Scan und drei Monate nach Steffens Tod, bekam ich aus unerfindlichen Gründen erst die Rechnung zugesandt.

Wenn man privatversichert ist, ist das so, dass man alle Arztrechnungen zuerst zugesandt bekommt, diese selbst an den jeweiligen Arzt überweist und dann die Rechnungen an die Krankenversicherung weitergibt. Die Krankenkasse überweist einem dann diese Kosten zurück.

Krankenhauskosten werden werden wiederum in der Regel direkt von der privaten Krankenversicherung an das Krankenhaus überwiesen.

Warum also die Rechnung des PET-Scans in dieser Höhe zu uns gesandt wurde, war mir unklar.

Spontan wurde mir heiß: muss ich diese Kosten jetzt auch noch bezahlen? Jetzt, wo Steffen längst tot ist? Wie bizarr.

Neben diesen ganzen Beerdigungs-, Finanzamts- und den Wofür-die-auch-alles-sonst-noch-so-sind-Kosten. Diese Rechnung war also mein ganz persönlicher und überhaupt nicht netter „kind reminder“ an die Hölle des letzten Jahres.

Jetzt

Gestern kam dann endlich das Schreiben von Steffens Krankenkasse, dass die Kosten auf Steffens Konto überwiesen wurden. Komplett. Ich muss nichts davon selbst bezahlen.

Welch Erlösung. Große Erleichterung.

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