Obwohl Montag ist, muss ich heute leider ausnahmsweise einen Auftrag in der Küche bearbeiten und daher zeitig aufstehen. Außerdem habe ich deswegen beschissen geschlafen, denn vor diesem heutigen Auftrag bin ich tierisch aufgeregt. Ich lasse Steffen schlafen und schleiche mich aus der Wohnung.
Ungeplanter Auftrag
Ich habe mich nämlich bequatschen lassen. Auf der Homepage und im Adressfuß meiner E-Mail steht, dass wir nur Mittwochs bis Samstag arbeiten. Anders schaffe ich das Pensum unseres derzeitigen Lebens nicht. Aber die wirklich sehr nette Dame hat mich so lieb gefragt, ob ich nicht eine Ausnahme machen könne und irgendwann habe ich mit halt breitschlagen lassen. Abgrenzung am Arsch.
Wenn der Anruf dann auch zwischen Tür und Angel passiert, denkt man auch nicht so viel nach und dann passiert sowas. Deswegen habe ich mein Telefon meist lautlos. So kann ich mich besser konzentrieren und wer was will, kann eine E-Mail schreiben und ich kann später mit Verstand die Anfragen beantworten.
Also beschimpfe ich mein Selbst von dem damaligen Tag und verfluche meine mangelnde Abgrenzungsfähigkeit. Dieses blöde Gutmenschentum von mir! Deswegen muss ich heute arbeiten und kann mich nicht um Dinge kümmern, die mir Spaß machen und die Seele auftanken.
Ich kaufe mal wieder in der Metro ein und koche Kaffee für eine Meetingsituation und bereite schon die Schnippelarbeit für das Mittagessen vor. Parallel muss ich schon alles für die Meetingsituation einpacken sowie die Warmhaltebehälter für das warme Mittagessen einplanen und mitnehmen. Das sind alles normalerweise die Jobs von Steffen und ich bin einfach schlecht darin. Das Risiko ist hoch, etwas zu vergessen.
Gegen 08:00 Uhr fahre ich in der Küche los, fahre noch zu dem Kürbissuppenevent vom Freitag, um dort alles abzuholen, bevor die Büromenschen das Haus stürmen und fahre danach weiter Richtung Friedrichstraße. In dem Gebäude baue ich alles auf und rufe aller zwei Minuten Steffen an, ob dies und das so richtig ist. Irgendwann steht dann auch alles.
Selbstvorwürfe begleiten mich den ganzen Tag
Ist ja nur für 13 Personen, habe ich gedacht, ist ja easy verdientes Geld. Aber ich habe allein eine Stunde für den ganzen Aufbau gebraucht. Und eine Wasserwanne für den Warmhaltebehälter vergessen. Natürlich.
10:00 Uhr
Ich spute in die Küche zurück, es ist schon 10:00 Uhr. Ich muss ja auch noch das Mittagessen machen: Hühnchenmedaillons, Grillgemüse und Rosmarinkartoffeln. Das Dessert, die Rote Grütze, hatte ich schon frühs zubereitet, die steht schon im Kühlschrank.
11:30 Uhr
verlasse ich wieder die Küche, baue das warme Essen auf und fahre erst einmal nach Hause und lege mich zu Steffen und schlafe eine Runde.
14:00 Uhr
werde ich angerufen, dass ich alles wieder abbauen kann. Also fahre ich wieder hin und baue alles ab, wuchte alles in das Auto. Ich baue einen riesen Turm aus den Geschirrkisten des Verleihs. Endlich ist das Auto voll und der Meetingraum leer. Ich bin froh, dass ich den Tag überstanden habe und fahre zum Geschirrverleih.
Ey!
Mit Vollkaracho über die Friedrichstraße, dann Vollbremsung wegen einem Vollidiot. Mit lautem Plautz fällt der Geschirrkistenturm um. Direkt auf die Thermoskannen mit Kaffee, die dann natürlich im Auto auslaufen.
Habe ich einen Hals!
Dieser Tag ist sowas für den Arsch, wütend fahre ich den Mist noch zurück zum Verleih, glücklicherweise ist nichts kaputt gegangen. Für heute habe ich die Nase dermaßen voll.