Tipps zur Selbsthilfe bei Trauer
Wer trauert, möchte dies gerne mit sich selbst ausmachen. Du denkst, du kannst nur wenige um Hilfe bitten. Gut ist, wenn man jemanden kennt, der den Weg schon mal gegangen ist. Daher habe ich dir die wichtigsten Tipps zur Selbsthilfe bei Trauer, die mir geholfen haben, aufgelistet:
Meine Trauer um Steffens Tod war in meinem Leben das bisher Schlimmste, was mir je passiert ist. Und ich glaube, du weißt gerade ganz genau, wovon ich rede, sonst wärst du nicht auf dieser Seite gelandet.
Hier findest du acht Tipps zur Selbsthilfe bei Trauer, die mir geholfen haben:
8 Tipps zur Selbsthilfe bei Trauer
1. Akzeptiere all deine Gefühle in ihrer Gänze:
Trauer ist eine natürliche Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen oder ein anderes schmerzhaftes Ereignis. Akzeptieren Sie, dass es normal ist, traurig, wütend, verwirrt oder verängstigt zu sein. Du kannst aber auch Glück und Freude verspüren. Trauer ist bunt.
2. Rede über deine Gefühle:
Sprich mit deinen Freunden und Verwandten, bitte sie, wertungsfrei zuzuhören. Ein Psychotherapeut kann ich persönlich bestens empfehlen, da Freunde und Verwandte eine Gegenleistung erwarten – man muss selbst bei deren Problemen zuhören. Das kann einen manchmal in der eigenen Trauer überfordern, hat man doch genug mit seinem eigenen Schmerz zu tun. Ein Psychotherapeut hört dir hingegen bedingungslos zu. Auch der Service einer Trauerbegleitung oder Trauerhilfe ist gegen Geld sofort verfügbar.
Auch eine Trauergruppe ist extrem hilfreich, weil du dort deinen Schmerz nicht erklären musst. Alle wissen genau, wie es dir geht und können dir je nach eigenem Stadium Tipps geben.
3. Schreibe über deine Gefühle und Gedanken
Das Führen eines Tagebuches hilft dir, in Zwiesprache mit dir selbst zu gehen. Journaling hilft dir, über deine Fortschritte, egal wie klein sie zunächst erscheinen mögen, klar zu werden. Es hilft dir eine neue Vision von dir selbst zu erschaffen.
Ein Tagebuch zu führen und ein Journal zu führen, sind die idealen Möglichkeiten, mit der dir nun wichtigsten Person in Austausch zu gehen: mit dir selbst.
4. Zeit für dich
Nimm dir viel Zeit für dich. Trauern ist furchtbar anstrengend. Wenn du Selbsthilfe bei Trauer betreibst, musst du ständig reflektieren und neue Synapsen in deinem Hirn verbinden. Das ist anstrengend. Dein mangelhaft funktionierendes vergessliches Trauerhirn ist allgegenwärtig.
Erlaube dir daher, deine Trauer auf ihre eigene Art und Weise zu erleben und zu verarbeiten. Deine Trauer ist wichtig, erst daraus kann etwas Neues entstehen.
5. Körperliche Aktivität
Bewegung und Sport helfen dir, Stress abzubauen und die körperliche und mentale Gesundheit zu fördern. Sport hilft dir, dich wieder neben deinem Schmerz zu spüren.
6. Achte auf deine Gesundheit
Ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und Entspannungstechniken helfen deinem Körper, das Erlebte zu verarbeiten. Habe bitte ein Auge auf deinen Alkohol- und gegebenenfalls Drogenkonsum. Was würde dein geliebter verstorbener Mensch dazu sagen?
7. Halte Erinnerungen wach
Auch wenn es am Anfang schmerzhaft erscheinen mag, erinnere dich. Besonders in der ersten Phase ist es hilfreich, dem Verstorbenen so nah wie möglich zu sein, um sich langsam “abzunabeln”. DU bestimmst, wann es Zeit ist, Dinge wegzuräumen oder sich von anderen Dingen für immer zu verabschieden.
Es ist aber auch vollkommen ok, einen klaren Cut zu machen und alles wegzuräumen, was einen an den verlorenen Menschen erinnert. Es gibt kein falsch. Höre in dich hinein, welches System für dich am besten funktioniert.
8. Professionelle Hilfe
Es ist ok, um Hilfe zu bitten. Auch wenn du selbst dich aus der Trauer bewegen möchtest, kann es doch manchmal überwältigend sein.
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Trauer überhand nimmt oder denkst, dass diese nicht mehr “normal” ist, suche dir professionelle Hilfe. Ein Psychologe kann dich krankschreiben, damit du genügend Zeit hast, um deinen Schmerz zu verarbeiten. Bitte keine falsche Scham oder Pflichtgefühl. Dein Mensch ist gestorben und auch sein Arbeitsplatz wurde einfach wieder neu besetzt. Denk jetzt an dich zuerst, du musst heilen!
Kurs zur Trauerbewältigung
Wenn du noch unsicher bist, wie du das umsetzen sollst, dann habe ich etwas für dich:
Aus meiner Erfahrung heraus habe ich einen Videokurs erstellt, der dir aus deiner Trauer hilft. Schau mal vorbei:
Warum ich dich bei deiner Selbsthilfe bei Trauer unterstützen kann:
Irgendwie begleitet mich der Tod schon immer:
2011 starb meine Mama, denn 1998 hatte sie nur eine Woche vor ihrem 49. Geburtstag einen Hirnschlag erlitten. Dazwischen war sie mehr als zwölf Jahre Pflegefall
2019 starb mein lieber Steffen, nach 10 Monaten Krebserkrankung.
Der Tod gehört bei mir schon immer zum Leben dazu. Es scheint mein Lebensthema zu sein. Selbst mein Horoskop meint, dass der Tod mein Lebensthema ist.
Wie geht das mit dieser Trauer?
Du hast selbst gerade so einen Verlust erlitten?
Wenn du dich wieder auf etwas freuen willst, dann sende ich dir jeden Montagmorgen einen neuen Denkansatz, der dir in deiner Trauer hilft.
Eine Nachricht voller Impulse, Ideen und einem Quentchen mehr Lebensfreude, prickelnd wie Champagner?
So dass du wieder etwas mehr Kraft für dein neues Leben findest und deine Gedanken wieder auf Vordermann bringen kannst.
Schau mal hier vorbei:
Achtung: kann Spuren von Humor und Positivität enthalten. Du könntest dich nach dem Lesen anders fühlen, also zuvor.
Hallo Dana,
kein Problem mit dem Wechsel… Genau das was Du beschreibst ist meine Art mit der mir verbliebenen (unbekannten) Menge an Zeit umzugehen. Bewusster jeden Tag zu leben hilft nicht nur Trauernden, sondern auch den Kranken.
„Morituri te salutant“ (dieTodgeweihten grüßen Dich) riefen die Gladiatoren vor dem Kampf dem Cäsar zu (sagt man) … Aber Achtung, jetzt kommt’s… das sind wir alle. Wer weiss schon wie lang er lebt. Wir Krebs(und anderweitig)kranken haben den „Vorteil“ der Ansage: wir wissen, wie die Gadiatoren damals, es könnte nur noch kurz sein…
Also jeden Tag würdigen und genießen.
Morgens #eintagmehr denken… und los geht’s.
PS.: heute hab ich erfahren dass wohl leider neu Metastasen in der Leber dazu gekommen sind, noch nicht ganz sicher… Trotzdem ist morgen hoffentlich #eintagmehr 🙂
Lieber Oliver,
schön von Dir zu hören, auch wenn das nicht so tolle Nachrichten sind. Ich hoffe, es ist trotzdem irgendwie erträglich und die Schmerzen sind nicht zu arg?
Ja, das ist genau der Punkt, wir sterben alle irgendwann, aber die meisten wollen es nicht glauben oder wahr haben und leben, als gäbe es kein Morgen und verschieben die wirklich wichtigen Dinge auf später.
Dafür bin ich Steffen dankbar, jetzt habe ich sicherheitsfanatischer Stier das erste Mal gelernt loszulassen und zu leben. Einfach draufzu zu leben, da man nichts im Leben planen kann. Das ist eine bittere und gleichzeitig beruhigende Erkenntnis.
Ganz liebe Grüße und genieße den sonnigen Tag!
Dana